Bericht Kelkheimer Zeitung 10.03.2023

Trauer ist etwas ganz Normales

Die Weg-Begleiterinnen des Hospizvereins wollen mitgehen und Trauernden einen Ort bieten, an dem sie sich nach dem Verlust des geliebten Menschen mit ihrem Schmerz aufgehoben und verstanden fühlen. „Wir möchten den Trauernden vermitteln, dass das Trauern zum Bewältigungsprozess dazugehört. Das alles gut ist, wie es ist – das darf sein, das muss sein, du bist richtig so, wie du dich gerade fühlst“, beschreibt Elsbeth Stegemann den Umgang mit den Trauernden. „Es gibt kein richtiges oder falsches Trauern.“

Die qualifizierten Trauerbegleiterinnen stehen die Trauernden in Einzel- und Gruppengesprächen beiseite, bieten ihnen die Möglichkeit gehört zu werden, Wertschätzung zu erfahren und den Weg zu finden, mit dem schmerzlichen Verlust zu leben. „Wir bieten als niederschwelliges Angebot eine offene Gruppe, zu der jeder kommen kann, wann er will. Denn manchmal haben einige einfach nur einen schlechten Tag, an dem die Trauer vielleicht wieder mehr Raum einnimmt, als man ihr gerade einräumen möchte und dann ist es gut, wenn man einen Anlaufpunkt hat, auf Menschen trifft, die ähnliches durchmachen und einfach mal loslassen kann“, weiß Ruppert. Ab dem 11. Mai soll diese Form der Trauerbewältigung in einem „Trauercafé“ angeboten werden, das jeden 2. Donnerstag im Monat geöffnet sein wird.

Den Trauernden werden aber auch Einzelgespräche mit den Begleiterinnen angeboten. Hierbei sind sie sowohl Ideengeberinnen als auch liebevolle Motivatorinnen bei dem Prozess, die empfundene Trauer ins künftige Leben zu integrieren, damit Freude am Leben und Mut für die Zukunft wieder möglich sein können. „Dabei ist es wichtig, die Trauernden in ihrer individuellen Geschwindigkeit und auf Augenhöhe zu begleiten“, zeigt die Erfahrung Stegemanns und Rupperts.

Zusätzlich soll am 19. April eine geschlossene Trauergruppe angeboten werden. Hierzu treffen sich bis zu acht Trauernde in einer festdefinierten Gruppe, in einem zeitlich begrenzten Rahmen, um gemeinsam über ihre Trauer zu sprechen. Die Gruppe bietet dabei einen geschützten Rahmen und die Vertrautheit, den Trauerprozess zusammen zu gestalten und zu durchleben. Und daraus können auch durchaus Freundschaften entstehen unter den Trauernden wie auch zu den Begleiterinnen.

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